Ford Ranger im etwas anderen "SouthWestern-Design"
Das klassische Beispiel, mit dem die meisten Leute erst mal "Airbrush" in Verbindung bringen, ist die Gestaltung einer Autokarosserie.
Auf der Karosserie bietet die Arbeit mit der Airbrush den Vorteil, dass sich kaum erhabene Oberflächenstrukturen bilden, wie beim Malen durch die Pinselstriche- dadurch hat man am Ende weniger Arbeit mit dem Klarlack, um die Karosserieoberfläche wieder glatt zu bekommen. Deshalb kommt hier der Pinsel und anderes "grobe" Gerät nur sehr sparsam zum Einsatz.
Ein Klarlacküberzug am Ende ist hier zwingend notwendig, um das Kunstwerk zu schützen, und wieder einen einheitlichen Glanz der Oberfläche herzustellen. Diesen Part überlasse ich aber lieber dem Lackierer, weil der das einfach besser kann!
Das Ganze muss auf dem Untergrund halten, weshalb hier auch einige technische Vorgaben zu beachten sind, wie etwa angerauhter, fett- und staubfreier Untergrund, eine korrekte Materialwahl bei der Farbe, damit sich mit dem Klarlack keine Unverträglichkeiten ergeben.
Das Objekt vor der Gestaltung
- und nachher...
Und wie entsteht das?!
Zuerst mal Fleißarbeit.... Fahrzeug gründlich reinigen. Alles, was nicht gebrusht werden soll sorgfältig abkleben. Sämtliche Anbauteile, die im Weg sein könnten, abbauen. Und dann.... anschleifen.... gründlichst.
Und dann endlich kommt der kreative Teil:
Anhand von Referenzfotos (in diesem Falle- Urlaubsfotos) skizziere ich das Motiv grob im Maßstab 1:1 auf Papier. Aus dieser Zeichnung schneide ich mit dem Skalpell Flächen aus, die später scharf abgegrenzt sein müssen, und befestige dann die so entstehenden Masken mit Magneten auf der Karosserie.
Wenn die Flächen so festgelegt und mit der Airbrush gespritzt sind, füge ich Details freihand ein. Ich arbeite mit lasierenden Farben und überlagere die Farbtöne zum Teil bewußt - das gibt am Ende ein harmonisches Farbspiel und lebendige Schatten.
Nach und nach füge ich mehr Details ein, die ich im Hintergrund absichtlich etwas unscharf halte. Dann färbe ich das ganze in sich überlagernden Farbtönen ein.
Vorsichtiges Vorgehen ist hier erforderlich, denn die lasierende Technik erlaubt keine Fehler. Wenn das ganze zu dunkel gerät - heißt es von vorn anfangen.Versuche, Fehlerstellen mit Weiß wieder aufzuhellen erzeugen nur schmutzig wirkende Flecken, die sofort auffallen. Also lieber zarteinfärben - nachdunkeln kann man immer....
Die Fläche, an der sich hier später ein Oldtimer einfügen soll, ist mit einer Papiermaske abgedeckt, während der Hintergrund in der schon beschriebenen Weise angelegt wird. Auch der Horizont wurde maskiert.
Nun wird der Hintergrund abgedeckt, und der Truck freigelegt. Die Skizze, die die Fläche vorher abgedeckt hatte, zerschneide ich in kleinere Teile, um in der gleichen Technik weiter zu arbeiten.
Wenn alle Flächen mit den nötigen scharfen Abgrenzungen eingefärbt sind, werden alle Masken entfernt, Schatten und Strukturen freihand mit der Airbrusch eingefügt. Feine Linien setze ich auch mit einem Pinsel.
Allzu harte Kanten müssen entschärft und harmonisch in das Gesamtbild eingebunden werden. Etwas mehr Details, etwas mehr Farbtiefe, .... fertig!!
So gehts auch: erst zart mit der Pistole auf dem Auto anskizzieren (oben auf dem Kotflügel liegt das Referenzfoto) -- bei einer Landschaft geht das recht einfach, denn die muß nur "gut" aussehen, und nicht auch noch technisch korrekt, wie etwa der Oldtimer vorher.
Dann die Konturen für die Papiermaske (wo keine Sprühnebel erwünscht sind) von der Karosserie aufs Papier durchzeichnen. Der Rest geht freihand, einfach "malen". Eigentlich mag ich diese Arbeitsweise lieber, weil sie "kreativer" ist,
und nicht so sehr mit relativ starren arbeits- technischen Abläufen behaftet ist - aber sie führt eben nicht immer zu den gewünschten Ergebnissen. Aber auch hier: Behutsam vorgehen, Schicht für Schicht. Anskizzieren, Einfärben, Schatten und Kontraste anlegen.
Mehr Detailbilder:
Fertig! Mit Klarlack versiegelt, die Karosserie teilweise noch schwarz abgesetzt, und alles wieder zusammen- gebaut. Den Motivstreifen in dieser Form habe ich in Anlehnung an das "klassische" zweifarbige Pickup-Design gewählt, wie es vor Jahren in den USA üblich war.
Diese lasierende Arbeitsweise bot sich an wegen der weißen Grundfarbe - bei einer anderen Aufgabenstellung muss man evtl. ganz anders vorgehen.